The history of the Gasserhof in Eggen - South Tyrol
Die nächsten Seiten, mit Auszügen aus der Geschichte dieses Hauses schreiben wir in Andenken an unseren Vater, der sich sehr für die Geschichte seines Hauses interessierte.
Alle Daten sind den Recherchen von Frau Rosa Stocker Bassi entnommen. Der Gasser zählt zu den ältesten Höfen von Eggen, wenn er auch erst 1420 erstmals urkundlich erwähnt wird. Schon allein das Wohnhaus - und zwar der Keller, das Hauptgeschoß und ein Teil des jetzigen Hauptgeschosses mit der Wirtsstube - ist lange vor dieser Zeit entstanden. Nicht umsonst hat sich sogar die Sage des alten Hauses angenommen. Heute ist das Haus an drei Seiten von späteren Anbauten verstellt. Ursprünglich war es ein stark befestigter, turmartiger Bau, ähnlich wie Schloss Thurn (Gemeindehaus Deutschnofen). Keller und altes Hauptgeschoß weisen schön gemauerte und eingefasste Rundbogentüren auf, Kellergang und Kuchl haben alte Gewölbe; im Kellerraum selbst steht eine mächtige, achteckig abgefaßte hölzerne Mittelsäule.
Die Freskenmalereien an der Westseite des früheren Hauptgeschosses, heute neben der Reception, sollen um 1400 entstanden sein; sie zeigen Maria und S. Christophorus. Der Überlieferung nach sei der Gasserhof einst ein Jagdhaus der Ritter von Karneid gewesen. Auf Schloss Karneid saßen seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert die Herren von Liechtenstein. Es spricht nichts dagegen, dass die Liechtensteiner in ihrem Verwaltungsbezirk einen befestigten Ansitz oder Mairhof (Verwalterhof-Abgabenkassierer) hatten.
Bei der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1420 ist der Hof schon im Besitz des Heilig-Geist-Spitals in Bozen. Das Zinsverzeichnis oder Urbar des Spitals aus eben jenem Jahr nennt auch den vorhergehenden Besitzer des Hofes. Das Spital habe den Hof für 104 Mark vom edlen Herrn Hannsen Niederhauser erkauft; der adelige Ansitz Niederhaus stand ehedem an der Ecke Raingasse-Weintraubengasse. Das Spital bezog Jahr für Jahr eine gewisse Summe an Geld, 24 Star Roggen, 4 Star Weizen, 3 Star Hafer als Grundzins aus dem "Rollenhof", wie er damals genannt wurde. Vom Hof "an der Gaß" ist erst um 1550 die Rede. Der Überlieferung nach sei der Gasserhof einst ein Jagdhaus der Ritter von Karneid gewesen. Auf Schloss Karneid saßen seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert die Herren von Liechtenstein. Es spricht nichts dagegen, daß die Liechtensteiner in ihrem Verwaltungsbezirk einen befestigten Ansitz oder Mairhof (Verwalterhof-Abgabenkassierer) hatten. Bei der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1420 ist der Hof schon im Besitz des Heilig-Geist-Spitals in Bozen. Das Zinsverzeichnis oder Urbar des Spitals aus eben jenem Jahr nennt auch den vorhergehenden Besitzer des Hofes:
Unter Christian Pircher und seiner Frau Baltburga entstand das Gasthaus beim Gasser. Zu diesem Zweck wurde das alte Wohnhaus um ein Stockwerk erhöht. Christian Pircher schloss am 03. Mai 1689 mit seinem Schwiegersohn Thoman Thaler Latmarer - er hatte die älteste Tochter Maria geheiratet und wird schon in diesem Jahr als "Wirt allda beim Gasser" bezeichnet - einen Vertrag, laut welchem dem Latmarer erlaubt wurde zur Ausübung der Gastwirtschaft unterm Dach "obenauf nach dem Gefallen Stuben, Kuchl, Kämmer, wie es Ihm belust und beliebt zu bauen und zu machen, nit weniger auch auf diesem Grund einen kalten Keller auszuwerfen und zu richten". Er erhielt weiters Acker und Wiese, Weiderecht für eine Kuh, Streb und Holzrechte im Gasserwald, dann Wasserrecht, Einlegerecht im Gasserstadel für Heu und Getreide, und im Stall Platzrecht für eine Kuh und nach Bedarf für die Pferde der Gäste. Dies alles auf Lebensdauer für sich und seine Kinder, hernach sollte der Gasserhof diesen veräußerten Anteil zurücklösen können.
Die Teilung blieb aufrecht bis zum Jahr 1722.
Was zu Ausübung des Wirtsgewerbes nötig und vorhanden war, ist einem Inventar aus dem Jahr 1704 zu entnehmen:
In der Gaststube gab es:
4 lange Tische,
6 Bänke,
3 ganze und
4 "etwas zerbrochene" Lehnstühle dazu.
1 Schüsselstell mit 2 Dutzend hölzernen Tellern und
ebenso vielen aus Majolika und Steingut.
An Trinkgeschirr:
12 Maßkrüge (1 Maß ca. 0.9 liter)
12 Trinkkrüge (1 Trinkl ca. 0.45 liter)
1 Fraggenkriegl Branntwein
Die Krüge waren teils aus Steingut, teils aus Majolika, einer aus Zinn, und gut die Hälfte davon "etwas zerbrochen" oder einfach "schlecht", aber deswegen noch lange nicht unbrauchbar.
Für anspruchsvolle Gäste hatte der Wirt
1 einziges Tischtuch parat und
8 "guete Tischmanipeler" Servietten
Essbesteck war nicht von nöten, das trugen die Gäste zu der Zeit noch bei sich: Wer etwas auf sich hielt, besaß einen "Gürtel mit Bestecket" für unterwegs. Des Gassers Wirtsrecht erstreckte sich aus "Wein, Brot, Käse, Branntwein und gekochten Speisen und anderweitig Gastung und Haltung". Mit Übernachtungen rechnete man wohl nicht, es gab nur ein einziges Gästebett im Hause.
Inhaber
1550 Peter an der Gaß
1550 - 1604 Ulrich Taler an der Gassen und Christina
1604 - 1621 Christian Taler an der Gassen und Christina Pfeifferin
1621- 1633 Christian Taler, S.d.V. und Barbara Weißensteinerin
1645 Christian Taler, S.d.V. und Paul Pircher
1658 - 1678 Paul Pircher, S.d.V. und Baltburga Gerberin
Nur Gasthaus:
1689 - 1705 Thoman Thaler und Maria Pircherin
1705 - 1717 Maria Thalerin T.d.V. und I Thoman Obkircher
II Urban Pircher
1717 - 1722 Kurat Bartlme Wassermann
Gasthaus und Hof:
1695 - 1737 Michael Pircher, S.d.V. und I Agnes Pichlerin, II Maria Pichlerin
1737 - 1747 Hans Pircher, S.d.V. und Margareta Taschlin
1747 - 1752 Margareta Taschlin allein
1752 - 1774 Georg Eisath und I Maria Pamhacklin,II Agatha Forerin
1774 - 1793 Thoman Pfeiffer und Anna Pircherin
1793 - 1830 Veith Obkircher und I Anna Gallmetzerin, II Maria Pfeifferin
1830 - 1866 Peter Obkircher, S.d.V. und I Gertraud Pattis, II Gertraud Mayr
1866 - 1898 Anton Obkircher, S.d.V. und I Theres Pichler, II Anna Resch
1898 - 1909 Georg Obkircher, S.d.V. und I Franziska Kaufmann, II Katharina Pfeifhofer
1909 - 1916 Katharina Pfeifhofer, Witwe d.V. II Josef Weißensteiner
1916 - 1937 Josef Weißensteiner Witwer d.V. II Maria Mahlknecht
1937 - 1966 Josef Weißensteiner S.d.V. und Agnes Pichler
1966 - 1989 Josef Weißensteiner, S.d.V. und Rauch Notburga
1992 Peter Weißensteiner, S.d.V.